Ich weiß gar nicht recht, wo ich anfangen soll, beim Vollrausch, bei der vergeblichen Suche mit Fußmarsch, beim Spi-Segeln…

Also der Reihe nach, gestern lag ich an der Wolliner Pier, zusammen mit einem anderen Boot.


an der Pier von Wollin

Wie sich herausstellte, dort ein älterer Segler mit seiner Frau auf Segelreise, beide über 80 Jahre alt, Respekt! Er, ein gebürtiger Russe, lehnte mein angebotenes Bier freundlich ab, er trinke keinen Alkohol, lud mich aber zu sich an Bord ein. Ich müsse auf jeden Fall den selbstgemachten Himbeerschnaps seiner Frau probieren. Sie brachte eine gebrauchte 1-Liter-Wiskeyflasche herbei und goß mir in ein kleines Weinglas eine kleine Menge (ich schwöre, es waren höchstens 150 ml!!). Nastrowje! Wir prosteten uns Drei zu (er trinkt ja keinen Alkohol?) Und ich hatte kurz darauf, nach einmal Nachschenken und meinem mitgebrachten Bier, einen kapitalen Rausch! Wir haben uns auch prima verstanden, mit Google- Übersetzer.

Insel Wollin bis 1945

Am nächsten Tag fand ich online eine Karte der Insel Wollin, mit den früheren deutschen Ortsnamen. In der Mitte liegt „Rehberg“, das heutige Ladzin. Dort müsste der Geburtsort und das alte Anwesen meiner väterlichen Großmutter stehen. Mit dem Zug, waren es nur zwei Stationen und ich bin dort. Gefunden habe ich zwar nichts, außer die Kirche, denn es liegt hier Vieles sehr weitläufig und verstreut, teils verfallen, eben ein wenig „Pampa“.

Kirche in Rehberg, heute: Ladzin auf Wollin

Es ist Sonntag, wann fährt eigentlich wieder ein Zug zurück nach dem Ort Wollin? Acherje, so spät? Um nicht stundenlang zu warten, bin ich zu Fuß los, es sind laut „Maps“ genau 10 Kilometer.

Weg in Rehberg
(c) insel-usedom-wollin.de

Wieder beim Boot, bestellte ich in der Pizzeria nebenan, gleich mal „Pivo und Pizza“, um die verbrauchten Kalorien zu ersetzen.


wieder auf dem Boot

Die Route bis nach Ückermünde verlangte in den 5 Stunden alle Betriebsarten, die ein Segelboot so kann: erst Motoren, dann mit Unterstützung des Vorsegels, dann beide Segel oben und Motor aus, danach Reffen, anschließend Flaute, Motor ohne Segel, dann etwas Wind achterlich, Spinnackern, dann die letze Meile wieder Flaute.

Halo um die Sonne, kommt bald Regen?

Kurz vorm Ziel, zeigte sich ein großer Halo um die Sonne, Vorbote einer Wetterverschlechterung. Jetzt zur Nacht, beginnt es auch schon zu Tröpfeln, also gute Nacht, morgen kommt mein Freund Bernd mit an Bord.

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