Der Reihe nach: nach dem Gewitter über Hiddensee, begrüßte mich der Tag mit Sonne & Wolken und einer ordentlich Brise aus West. Wind 6, in Böen bis 8 ist eigentlich zu viel für mein kleines Boot, doch unter Landschutz im Bodden ohne große Wellen ist das machbar. Also auf nach Osten! An Stralsund vorbei, durch die Ziegelgrabenbrücke, weiter den Strelasund in Richtung Greifswald oder besser, gleich nach Freest.
Kurzer Zwischenstopp in meinem Ausgangshafen Neuhof, um den Spinnaker wieder ins Auto zu packen. Der war ohne Spi-Baum nutzlos für mich, denn den hatte ich zu Hause in Bayern vergessen.
Nun aber weiter! Den Sund hinaus in den Greifswalder Bodden. Wechselbäder. Sonne – Regen – Sonne – Regen. Heftige Böen vor den Regengüssen, dazwischen bei Sonne, wieder friedliche 5 bis 6 Beaufort. Nur die Genua gesetzt und je nach Lage mal offen, mal im 3. Reff. Wellenreiten ist angesagt und dabei oft die 8 Knoten Fahrt und auch mal die 9 geknackt. Rumpfgeschwindigkeit ist eigentlich maximal so um die 6 Kn, bei der kurzen Wasserlinie. Gegen Abend verdichten sich die Regenwolken zu einem veritablen Gewitter, es wird dunkel, Blitz und Donner, kein Spaß mehr! Anstatt Freest bin ich in den näheren Hafen von Peenemünde rein.
Dieser Hafen ist neu, alles leuchtet und es gibt drei Restaurants/Bars, einen WoMo- Stellplatz, viele Ferienhäuser. Alles edel und schön, aber leer! Keine Leute, alles zu. Ich koche mir eine Suppe und gehe schlafen.
Am Morgen herrscht immer noch frischer Wind aus NW aber nicht mehr so stark, also gute Bedingungen, um weiter nach Osten zu segeln, vielleicht bis Svinemünde?
Bum, Bum, Bum ! Mein Ruderblatt schlägt mit jeder Welle auf Sand, das ganze Boot steckt fest. ( 🤬 Fluch zitiert). Wie kam es? Vor mir segelte auch im Fahrwasser eine kleine polnische Yacht, die beim Segelsetzen offenbar Probleme bekamen und auf den Sand trieben. Da meine Dulcibella nur 90 cm Tiefgang hat, traute ich mich und bot Hilfe an. Leider bin ich zu dicht an die anderen und auch auf einen Sandhügel zum Stehen gekommen. Vollgas mit dem Motor hat gegen Wind und Welle nichts gebracht. Auch nicht der Versuch, mich mit dem Anker rauszuziehen. Ohnehin ein scheiß Job, den Anker mitsamt Kette durch hüfthohen Schlamm zu tragen, so ohne Beiboot. Alles hilft nix, die Profis müssen ran! Funkspruch. Die nahe SAR-Station in Freest sendet ihr Spezialboot. Schleppleine, pure Kraft und ich bin wieder frei! Gute Leute und alles ehrenamtlich und mit Spenden finanziert, ich habe mich ordentlich bedankt. Die Polizei kam auch noch vorbei, ganz nett, nur für die Statistik.
Leider steuert es sich nun komisch, das Ruder hat bestimmt etwas abbekommen. Nun bin ich in der Marina Kröslin gefahren und morgen soll das Boot zur Inspektion aus dem Wasser gehoben werden. Trallalla.
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