Eigentlich müsste ich nun etwas schreiben, das so klingt wie meine Sicht auf eine „herb- charmante Stadt“. Bergen auf Rügen empfinde ich jedoch nicht so. Herb schon, oft eher trostlos. Ein verblaßter Rest alter Zeiten. Schönes und Hässliches liegen dicht beisammen. Leere Schaufenster hier, grelle Telefonshops da. Ungepflegte, teils zerfallene Gebäude, wechseln mit schön und wohl aufwendig restaurierten alten Häusern, dazwischen stehen wie unvermeidbar, neue Bauten, rechteckig, schwarz-weiß, steril und schmucklos, mit ihren flachen Fensterschlitzen wie Schießscharten. Jede Zeit hat ja ihre Vorlieben, diese „Bunker“ aktueller Architektur erinnern mich an schicke, moderne Hi-Tec-Autos, die, wie wir wissen, nach kurzer Zeit schon ihren Glanz verlieren und als hässliche Wracks enden.
Halt! Hier ist etwas, das mir gefällt: getöpferte Kaffeetassen in einem winzigen Geschäft an einer Kreuzung Richtung Bahnhof. Dazu Tee und Schokolade. Mit einer dampfenden Tasse Kaffee sitze ich ein viertel Stündchen in der kleinen Gartenecke hinter dem Laden. Der kleine Sohn der Chefin rechnet fleißig meine Rechnung zusammen. Also doch Charme?
Der Lokführer der Bahn, die mich herbrachte und auch wieder an die Lauterbacher Mole zurück, der hatte ihm auf jeden Fall. Selber auch Segler war er aber spürbar hier zufriedener Skipper auf „seinem“ Zug, der seine Gäste kennt und Neue wie mich, gleich herzlich empfängt.
Genug davon, vielleicht war alle hin- und her- Emotion meinerseits nur dem kalten Spätherbstwetter geschuldet. Bei Gelegenheit fahre ich nochmals hin, wenn die Sonne scheint 🙂.
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen
-
-
Bergen auf Rügen im Zug
-
-
Bergen auf Rügen
0 Kommentare